„The spectacle is the sun
that never sets over the empire of modern passivity.“
– Guy Debord –
In the Star- and Poster-Cuts series, Peter Freitag exposes the fragility of media-produced icons and subjects the visual strategies of the star, film, and advertising industries to deliberate destabilization. The works are based on film, star, and advertising posters, whose smooth, alluring surfaces are invasively manipulated. Using solvents and sandpaper, Freitag first creates seemingly random, gestural marks. He scratches their flawless surfaces and disrupts the glossy appearance of the images before fragmenting and partially dissecting them with a scalpel.
The interventions do not follow a purely destructive logic. Rather, seemingly intact areas are selectively cut out, leaving damaged and scratched zones visible, which, together with the remaining fragments, form new image constellations. Open, sometimes surreal spatial arrangements emerge, in which the original motifs do not merely survive as relics but condense into peculiar, new image bodies. In this way, a cosmos of images forms that resists unambiguous meaning and redirects the viewer’s attention from the perfect surface to materiality, intervention, and absence.
As in his other series, Freitag subverts the functional logic of media-mediated images. The messages that promise glamour, success, and happiness are disrupted by the physical interventions and stripped of their certainty. The commercial calculus of the source material remains visible, yet its implicit promise of happiness remains unfulfilled.
GERMAN VERSION
„Das Spektakel ist die Sonne,
die über dem Reich der modernen Passivität nie untergeht.“
– Guy Debord –
In der Werkgruppe Star- und Poster-Cuts legt Peter Freitag die Brüchigkeit medial produzierter Ikonen offen und unterzieht die Bildstrategien der Star-, Film- und Werbeindustrie einer gezielten Destabilisierung. Ausgangspunkt der Werke sind Film-, Star- und Werbeposter, deren glatte, verheißungsvolle Oberflächen invasiv bearbeitet werden. Mit Lösungsmittel und Schmirgelpapier erzeugt Freitag zunächst zufällig wirkende, gestische Spuren. Er kratzt an ihrer makellosen Oberfläche und stört den schönen Schein der Bilder, bevor er sie mit dem Skalpell fragmentiert und partiell zerlegt.
Die Eingriffe folgen dabei keiner rein destruktiven Logik. Vielmehr werden vor allem scheinbar intakte Bildbereiche herausgeschnitten, sodass beschädigte und angekratzte Zonen sichtbar bleiben und gemeinsam mit den verbliebenen Fragmenten neue Bildkonstellationen bilden. Es entstehen offene, teils surreal anmutende Bildräume, in denen die ursprünglichen Motive nicht bloß als Relikte fortbestehen, sondern sich zu eigentümlichen, neuen Bildkörpern verdichten. So formt sich ein Bildkosmos, der sich eindeutiger Bedeutung entzieht und den Blick des Betrachters von der perfekten Oberfläche auf Materialität, Eingriff und Leerstelle lenkt.
Wie in anderen Werkgruppen unterläuft Freitag die Funktionslogik medial vermittelter Bilder. Die Botschaften, die Glamour, Erfolg und Glück versprechen, werden durch die physischen Eingriffe irritiert und ihrer Eindeutigkeit beraubt. Das kommerzielle Kalkül der Vorlagen bleibt sichtbar, ihr implizites Glücksversprechen jedoch unerfüllt.















