Nihil Privativum (since 2011)

„An absolute nothing is inconceivable;
every nothing is only a relative nothing (nihil privativum).“
– Arthur Schopenhauer –

In the Nihil Privativum series, magazine pages are transformed into spaces of emptiness and projection. Each work consists of two layers: in the background, a page from which figures, brands, and text have been erased with sandpaper; in the foreground, a paper cut removes most of the remaining imagery, leaving a fragile space for projection and imagination.

While the technique and conceptual basis are fascinating, the true mastery of these paper cuts and collages lies in the creation of their own image spaces. Content is trimmed, dissolved, and erased. In some works, the original information carriers nearly disappear, and the latent emptiness suddenly assumes a solo role: an unmarked projection surface entirely surrendered to the moment of viewing.

Nihil Privativum reveals how strongly visual culture is shaped by what is absent, and how absence itself can become a sensually perceptible structure. The works open up new perspectives that unfold freely and generate a subtle tension between removal and revelation, between emptiness and possible meaning.

GERMAN VERSION

„(es) ist kein absolutes Nichts denkbar;
jedes Nichts ist nur ein relativ‑Nichts (nihil privativum)“
Arthur Schopenhauer –

In der Werkgruppe Nihil Privativum verwandeln sich Magazinseiten in Räume der Leere und Projektion. Jede Arbeit besteht aus zwei Schichten: Im Hintergrund eine Seite, aus der Figuren, Marken- und Textinformationen mit Schmirgelpapier ausgelöscht wurden – im Vordergrund ein Papierschnitt, der den Großteil der Bildinformation entfernt und einen fragilen Raum für Projektion und Imagination zurücklässt.

Auch wenn Technik und konzeptionelle Ausgangsbasis faszinieren, so liegt die besondere Virtuosität dieser Papierschnitte und Collagen in der Erschaffung eigener Bilderräume. Inhalte werden beschnitten, aufgelöst und ausgelöscht. In manchen Arbeiten verschwinden die eigentlichen Informationsträger nahezu vollständig, und die Hintergründigkeit der Leere erhält plötzlich eine Solistenrolle: eine unbeschriebene Projektionsfläche, die sich vollkommen dem Moment der Betrachtung hingibt.

Nihil Privativum macht sichtbar, wie stark visuelle Kultur von dem geprägt ist, was fehlt, und wie die Abwesenheit selbst zu einer sinnlich erfahrbaren Struktur wird. Die Arbeiten eröffnen neue Sichtweisen, die sich unbefangen entfalten, und erzeugen eine subtile Spannung zwischen Entzug und Offenbarung, zwischen Leere und möglicher Bedeutung.