Scenes for Life (2006 – 2008)
Scenes for Life (2006 – 2008)
"SCENES FOR LIFE" uses trivial pictorial material from ordinary mail order catalogs (like Sears) to create a non-linear fictive storyboard with film-stills of a movie that has never existed.
In the mail order catalogs usually the same models are depicted frequently through the whole catalog – similar to main actors in movies. These models become the actors of the body of work "SCENES FOR LIFE". After cutting them out of their original context in the catalog – where they appear to have no relation to each other and usually are only related to the viewer – they are put into new sceneries and relations with other figures from the catalog. One series of images only uses the models from one catalog.
The created scenery starts to tell a story of life and relationship that has been reproduced in movies and tv-soaps a million times. Serial presentation of the images gives the viewer the possibility to read and continue his own narrative in these "film stills".
To shoot these photographs situations like dioramas are installed where the paper cut-outs of the models are stuck on different layers of plexiglass in front of a background that was also taken from the same catalog as the models. Different distances of the plexiglass layers from the camera make it possible to adapt the different sizes of the cut out figures and make them relate to each other.
Setting the lights thourouly and multi-exposuring the image (with focussing once on each layer) the result becomes a photographed collage-installation that shows a vague spatial construct of the persons and their relations to each other. The soft blur of the whole scenery that develops during the multiple exposure underlines the constructed atmosphere and gives the photos an impression of dream images or snapshots taken from movie screens.
___GERMAN VERSION
Frei nach dem Motto: "Aus dem Zusammenhang gerissen – in den Zusammenhang geschmissen" werden in der Serie "Scenes For Life – Szenen fürs Leben" Figuren aus trivialen Werbebildern, die gewöhnlichen Versandhauskatalogen entstammen, in einer Serie von Bildern montiert, welche an Filmstills erinnern.
Die in den Quellbildern der Versandhauskataloge zunächst als zusammenhangslose Addition immer wieder auftauchenden Models werden in neue Zusammenhänge und Beziehungen zueinander gesetzt, so dass Sequenzen von Geschichten erzählt werden, die medial tausendfach reproduzierte und nachgeahmte (oder zur Nachahmung angebotene) Lebenssituationen thematisieren.
Die ursprünglich meist nur auf die Betrachter der Werbebilder bezogenen, fordernden Blicke und Aktionen der Akteure beziehen sich nun auf andere Figuren innerhalb des Bildes und schaffen dadurch Situationen, die von zwischenmenschlichen Beziehungen und Kommunikation handeln.
Da in den Katalogen immer wieder die gleichen Models auftauchen, können diese wie Haupt- und Nebendarsteller im Film durchgängig in ganzen Serien agieren. Mit den Darstellern wird eine Bilderserie aus dem Bildmaterial jeweils eines Versandhauskataloges und unter Verwendung der darin abgelichteten, immer wiederkehrenden Personen konstruiert. Durch die serielle Präsentation entsteht der Anschein einer zusammenhängenden Handlung hinter den Einzelbildern. Der Betrachter kann jedoch die Bildersequenz mit seinen eigenen Assoziationen füllen und eine eigene, in den Quellbildern der Verssandhauskataloge ursprünglich nicht intendierte Geschichte lesen.
Als Vorlage für die Fotografien werden dioramaähnliche Situationen aufgebaut, bei denen aus den Katalogen ausgeschnittene Figuren vor einem Hintergrundbild auf mehrere Plexiglasschichten geklebt werden und in unterschiedlichen Abständen von der Kamera in Beziehungen zueinander gesetzt werden. Dadurch ist es möglich, die unterschiedlichen Größen der ausgeschnittenen Figuren ohne digitale Montage einander anzupassen.
Durch gezieltes Setzen des Lichts und durch Mehrfachbelichtung mit unterschiedlichen Schärfeeinstelllungen entsteht eine abfotografierte "Collage-Installation", die im Endergebnis nicht flächig montiert ist, sondern als Fotografie ein diffuses räumliches Konstrukt von Personen und deren Beziehungen zueinander zeigt. Die bei der Mehrfachbelichtung entstehende Weichzeichnung verleiht der ganzen Szenerie den Anstrich eines Erinnerungsbildes oder Traumgebildes. Während die kalkulierte Unschärfe die konstruierte Atmosphäre unterstreicht, kann durch die nicht immer exakt übereinander liegenden Mehrfachbelichtungen zusätzlich ein Eindruck von Bewegung entstehen. Ungenauigkeiten (wie sichtbare Kratzer im Plexiglas, sichtbare Klebestellen oder Risse im Papier etc.) werden bewusst in das Bildganze integriert, um die Irritation im Bild entschlüsselbar zu machen und dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, auf die Quelle der Bilder und deren Machart zu schließen.